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Schule im Wandel

Die digitalen Medien verändern das Lernen in den Schulen. Aber dabei kommt es nicht nur auf die Technik an, sondern ebenso darauf, wie gelernt wird. Was das für Schüler und Schülerinnen bedeutet, darüber hat sich Scroller mit Ines Bieler und Peter Pröpper unterhalten.
Im Gespräch
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Fragen
Bieler: Das Lernen mit digitalen Medien ist an Schulen nach wie vor nicht selbstverständlich. Doch so wie unser Alltag müssen auch sie digitaler werden. Zum Beispiel muss der sichere Umgang mit dem Internet und dem Laptop oder Handy gelernt werden. Das betrifft aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Denn Lehrerinnen und Lehrer werden immer wieder neue Fragen beantworten müssen, zum Beispiel: Wie kann die Klasse in Kontakt bleiben, wenn wir nicht in der Schule sind?
Pröpper: Im Leben geht es nicht nur ums Auswendiglernen, sondern ebenso ums Ausprobieren und Machen. Es geht darum selbst etwas zu erschaffen. Dafür braucht es Räume zum Experimentieren, in denen junge Menschen eigene Ideen diskutieren und gemeinsam umsetzen. Das sollten große Lernräume sein, in denen das Equipment für die immer wichtiger werdenden Themenbereiche wie 3D-Design, 3D-Druck, Mikroelektronik und Robotik bereit steht. Dazu gehören Kreissägen und Nähmaschinen aber auch Notebooks für jeden.
Bieler: Es ist noch gar nicht so lange her, da haben Schüler und Schülerinnen hauptsächlich das gelernt, was vorn im Klassenraum an der Tafel stand. Oder sie saßen zu Hause über ihren Schulbüchern. Es waren die Lehrer, die jungen Menschen neues Wissen beigebracht haben. Dabei ist es wichtiger, dass sie lernen, selbst zu denken. Zukünftig werden junge Menschen viel öfter die Entscheidung darüber haben, was sie mit welchen Mitteln und Medien lernen möchten.
Pröpper: Schule soll auf das Leben und die Arbeitswelt vorbereiten. Gerade in der Arbeitswelt hat sich in der letzten Zeit viel verändert. Ich leite ein Makerspace in Bonn, also eine offene Werkstatt, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, eigene Projekte, zum Beispiel im Filmbereich, durchzuführen. Die Schülerinnen und Schüler lernen aber ebenso löten, nähen, programmieren oder Schmuck gestalten. Bei uns geht es darum, selbstbestimmt zu arbeiten, Spaß zu haben und zu verstehen, welche Berufe und Fähigkeiten in Zukunft wichtig sind und was davon zu einem passt.
Bieler: Eine Schule ganz ohne Schulfächer, Klassen und Schulstunden: Ganz so wird es in der Zukunft wahrscheinlich nicht aussehen. Aber es wird sicher viel häufiger in kleinen Gruppen gearbeitet und gelernt werden. Gemeinsam werden neue Themen entdeckt und die Schülerinnen und Schüler werden immer häufiger mitbestimmen, wie sie den Lernprozess zu diesen Themen gestalten möchten und welche Medien sie dafür einsetzen. Da wird es auch normal sein, dass sie den Lehrerinnen und Lehrern etwas Neues beibringen.
Pröpper: Was in der Schule viel zu kurz kommt: Wir sollten öfter diejenigen fragen, die es wirklich betrifft, nämlich die jungen Menschen. Sie sollten in Zukunft die Chance haben, Ideen selbst umzusetzen. Für diesen Lernprozess ist es umso wichtiger, dass sie am Ende Ergebnisse präsentieren und diese besprochen werden. Warum sollte ein Zehnjähriger nicht schon einen Roboter bauen, wenn er Lust darauf hat? Wir sollten Kinder vielmehr darin motivieren, sich etwas zuzutrauen.
Makerspaces
Sogenannte Makerspaces sind offene Werkstätten, die jedem den Raum und die Mittel bereitstellen, um eigene Projekte durchzuführen. Sie bieten dir die Möglichkeit, moderne, industrielle Produktionsverfahren und Arbeitsmittel wie Werkbänke, Nähmaschinen bis hin zu Laserschneidern und 3D-Druckern kennenzulernen.
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