Alles Krokus, oder was?
Mit dem Handy mehr über Bäume und Pflanzen lernen? Geht das?
Unsere Kinderreporter waren im Botanischen Garten in Berlin und haben bei Biologin Gesche Hohlstein nachgefragt, wie sie digitale Medien bei ihrer Arbeit einsetzt.
Nachgefragt
Wir erforschen die pflanzliche Vielfalt unserer Erde, wie Pflanzenarten entstanden sind, wie sie miteinander verwandt sind oder warum es in einer bestimmten Region der Erde viele Pflanzenarten gibt und in anderen weniger. Wir haben aber auch Erhaltungskulturen bedrohter Pflanzen.
Im Botanischen Garten wachsen über 20.000 Pflanzenarten aus den unterschiedlichsten Regionen Europas, Amerikas und Asiens. In den Gewächshäusern zeigen wir Pflanzen, die bei uns nicht wachsen können, weil sie ein sehr spezielles Klima benötigen. Wer alle Pflanzen hier sehen möchte, ist mindestens 22 Kilometer unterwegs.
Nein. Ich lerne aber jeden Tag dazu. Ihr könnt euch die Botanik, also die Lehre und Wissenschaft von den Pflanzen, wie eine eigene Sprache vorstellen. Ich lerne aber nicht nur Wörter, also wie die Pflanzen heißen, sondern auch, was die einzelnen Pflanzenarten ausmacht.
Manchmal. Es gibt Apps, die ein Pflanzenfoto auswerten und Namen vorschlagen. Aber es gibt so viele Pflanzen, die ich anhand eines Fotos nicht sicher bestimmen kann. Das kann dann auch die App nicht.
Im Alltag sind sie schon ganz praktisch. Aber sie helfen nicht in jedem Fall weiter. Denn ein Computer oder eine Maschine ist immer nur so gut, wie sie programmiert worden ist. Zwei Pflanzenarten können sehr ähnlich aussehen, aber sehr unterschiedlich sein. Kennt ihr zum Beispiel die Herbstzeitlose?
Die Herbstzeitlose ist eine sehr giftige Pflanze mit einer sehr schönen Blüte. Aber sie kann leicht mit ungiftigen Krokussen verwechselt werden. Ich habe zahlreiche Apps ausprobiert und nicht immer haben die Apps die Pflanze richtig erkannt.
Ich habe gelernt, dass es auf das gute Zusammenspiel zwischen digitalen Medien und der eigenen Erfahrung ankommt. Bin ich bei einem Ergebnis unsicher, lese ich im Internet oder einem Buch nach und frage auch andere Expertinnen und Experten. Denn in meiner Arbeit ist es sehr wichtig, dass ich Ergebnisse überprüfe und dann meine Schlüsse daraus ziehe.
Es gibt z. B. eine Forschungsgruppe, die sich mit Kieselalgen beschäftigt. Das sind kleine einzellige Algen. Sie sind so klein, dass man sie nur unter einem Rasterelektronenmikroskop angucken kann. Außerdem können wir mit diesem Mikroskop in die Zellen schauen und sie analysieren. So entstehen sehr viele Daten und Informationen, die wir auswerten. Dabei sind Computer eine große Hilfe.
SCROLLER 09 - Digitales Lernen
Mathevideo, VR-Brille, Sprach-App? Im SCROLLER 09 dreht sich alles um das Thema "Lernen mit digitalen Medien".
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